Was bedeutet ’systemisch‘?
Der Mensch hat eine Vielzahl von Beziehungen zu anderen. Damit verbunden sind Interaktionen und vielfältige Rückkopplungsmechanismen. Diese sind meist komplex und oft nicht durch einfache Kausalketten beschreibbar. Das kann man als ‚System‘ sehen und versuchen zu beschreiben. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass komplizierte Feedback-Mechanismen auf das gesamte System zurückwirken.
Die Komplexität des Systems kann verringert werden indem man versucht Ausschnitte zu bilden, die besser begreifbar sind. So ist der Mensch eingebettet in das System ‚Famile‘, natürlich in der Kindheit, während der Pupertät und größtenteils noch während der Ausbildung. Auch wenn zu einem Zeitpunkt die Familie verlassen wird, kann der Einfluss dieses Systems noch lange eine Rolle spielen, vielleicht immer.
Schon während der Mensch Bestandteil ist des Systems Famile, ist er auch Bestandteil im System ‚Schule‘, im Freundeskreis, im Sportverein, möglicherweise in der Kirche, usw. Später kommt der Beruf dazu, also der Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz. Irgendwann die Partnerschaft und die eigene Familie.
Diese Vielzahl von Systeme haben Einfluss auf den Menschen, in vielfältiger Art und Weise und nicht immer zu seinem Vorteil und Nutzen: vielmehr können sie Probleme verursachen und das bereits sehr frühzeitig. Oft sind es Wirkmechanismen, die der Mensch alleine nicht erkennen kann, weil er ‚drinsteckt‘ mit seinem Denken, Fühlen und Handeln.
Das bedeutet, dass es Hilfe von außen bedarf. Hier kann Coaching ein Ausweg sein durch sein Angebot von zahlreichen Tools, Modelle und Interventionen.
Ein wichtiger Fokus im Coaching sind die Ressourcen eines Menschen, also seine Fähigkeiten, seine Kraft, seine Ideen, seine Widerstandskraft, seine Beziehungsfähigkeit; es gibt eine große Zahl von Ausprägungen und Nuancen, die in einem Menschen stecken … schlummern. Diese Ressourcen gilt es zunächst herauszufinden und dann zu stärken. Dafür bieten sich systemische Methoden und Fragetechniken an.
„Die Menschen werden nicht durch Dinge beunruhigt, sondern durch die Ansichten, die sie darüber haben.“, sagte Epiktet schon im ersten Jahrhundert. Die damit verbundene Bewertung ist ein Resultat unserer Entwicklung, die bei jedem Menschen anders verläuft. Diese Bewertung ist ein wesentlicher Bestandteil des ABC-Modells.